Die Evolution der Interpretation

22. März 2019

Im Feature „Das Rätsel unserer Intelligenz“ gibt es einen Bezug zum Binet-Simon-Test:

binet

Kinder sollen das Bild beschreiben:

  • 3-Jährige zählen auf, was sie auf dem Bild sehen: Da ist ein Mann, eine Frau, eine Bank, ein Baum.
  • 7- oder 8-Jährige beschreiben das Bild: Da sind ein Mann und eine Frau, die auf einer Bank sitzen.
  • 12-Jährige interpretieren das Bild: Da sind zwei unglückliche Menschen, denn der Mann ist krank.

Worauf es in der GfK ankommt, ist diesen Mechanismus zu verstehen. Es geht nicht darum, auf das Niveau des 3-Jährigen zurückzufallen. Es geht darum den eigenen Gedanken zu misstrauen (und das auch noch mit Selbstliebe) ganz im Sinne von Huang Po:

Die Törichten bezweifeln was sie sehen, nicht was sie denken;
die Weisen bezweifeln, was sie denken, nicht, was sie sehen.

 


GfK goes science

7. Februar 2013

GfK wird auch kreuzbrav wissenschaftlich untersucht: Tobias Altmann: Evaluation der Gewaltfreien Kommunikation in Quer- und Längsschnittdaten

Und überhaupt. Auf cnvc.org gibt es noch mehr solchen Kram zum Lesen. Mal sehen, ob ich mich da mal reinvertiefe…


Kluge Worte zum Thema Beobachten & Interpretieren

18. Oktober 2012

Vorstellung. Das sagt doch schon das Wort. Ich stelle mir was davor. Und dann kann ich nicht mehr dadurch gucken und sehe gar nicht mehr was wirklich da ist.


Erleuchtungsentzauberung

16. Dezember 2011
  1. Circa zweimal bin ich nach intensivem „GfK-Konsum“ in für mich ungewöhnliche Zustände geraten.
  2. Im Hegelseminar lesen wir die Phänomenologie des Geistes. Hegel sein Geist steigt von der sinnlichen Welt auf in die übersinnliche. Alles sehr nebulös. Auf jeden Fall gibt es bei ihm eine sinnliche Wahrnehmung und dann so einen ganzen Überbau aus Begriffen, Gesetzen, Verallgemeinerungen, Wolfsgedanken eben.
  3. Die Hirnforscher sind dabei, ähnliches zu entdecken:
    • Auf 3sat gab es eine Reportage über Savants, Menschen mit Inselbegabungen. Eine Theorie, wie diese Inselbegabungen entstehen, wird sinngemäß im Film so formuliert war: Bei uns „Normalen“ wird die Wahrnehmung sofort gefiltert von Erfahrung, Sprache, Erwartungen, Vorurteilen. Der Savant jedoch nimmt in seinem Spezialbereich ungefiltert wahr, kann Musikstücke nach einmaligem Hören nachspielen oder ein Panorama von Rom nach einem Hubschrauberflug zeichnen. Diese Menschen scheinen auf der zweiten Stufe von Hegels Bewusstsein, der Wahrnehmung zu leben.
    • Beim Attentional Blink/Aufmerksamkeitsblinzeln passiert folgendes: Werden Versuchspersonen in kurzer Abfolge Bilder gezeigt, so kommt es zu einer Art Schutzmechanismus gegen kognitive Überlastung, indem die Aufmerksamkeit für etwa 200ms „die Tür zu macht.“ Meditationserfahrene, die ihre geistigen Aktivitäten besser als Untrainierte willentlich steuern können, kommen teilweise ohne diesen Schutzmechanismus aus, weil sie sich in einen Zustand der „reinen Wahrnehmung“ versetzen können. (siehe: Hirnforschung und Meditation: Ein Dialog (edition unseld) Wolf Singer, Matthieu Ricard)

Das sieht für mich wirklich so aus, als ob die knallharte Naturwissenschaft auch erklären kann, wie GfK funktiert. Die (wieder?) zu erlernende empathische Grundhaltung ist nichts anderes als die Fertigkeit, die eigenen Bewertungsfilter abschalten zu können. Erfüllung, Sinn und Klarheit für mich verstockten Atheisten.


Vernetzung

10. Juli 2011

Aus der Blockadefibel von X-tausendmal quer

Schritte zur Konsensfindung

  1. Voraussetzungen schaffen, Aufgaben verteilen. Wer moderiert? Wer achtet auf die Zeit? Wer macht Notizen, um nachher im  SprecherInnenrat zu berichten? Den Rest des Beitrags lesen »

Tetralemma

3. Juli 2011

Zu König Salomon, dem Richter, dessen Weisheit sprichwörtlich war, kamen zwei Nachbarn, die miteinander im Streit lagen. Der erste trug seinen Standpunkt vor. Der Richter hörte aufmerksam zu und sagte zu ihm, als er alles gehört hatte: „Da hast Du recht.“ Dann hörte er den anderen, der alles ganz anders vortrug. Er hörte aufmerksam zu und sagte auch zu ihm, als er alles gehört hatte: „Da hast Du recht.“ Der Wesir, der dem aufmerksam gefolgt war, konnte nicht mehr an sich halten und sprach dem König leise ins Ohr: „Die Aussagen der beiden widersprechen sich völlig. Sie können doch überhaupt nicht beide recht haben!“ Da wandte sich der König ihm zu, lächelte und sagte: „Da hast Du recht.“ Den Rest des Beitrags lesen »


Moralentwicklung

15. März 2011

Bei meinem Ethikstudium sind wir jetzt bei den Stufen der Moralentwicklung nach Kohlberg bzw. Habermas angelangt. Irgendwie passt das gut mit der GfK zusammen.


Empathie

21. Februar 2011

Die Grundhaltung ist Neugier.

Und eben nicht Helfen-Wollen, Mitleid, …


Aristoteles und Community Building

19. Januar 2011

Aristoteles referiert in seiner „Nikomachischen Ethik“ über die Freundschaft: „Denn die Freundschaft ist nichts anderes als die Entscheidung, miteinander zu leben.“ Bei ihm gibt es drei Gründe in Beziehung/Freundschaft zu treten: Zum einen gemeinsamer Nutzen bzw. gemeinsame Lust/Freude oder aber in vollendeter Form die „Charakterfreundschaft“, bei der die Freundschaft um ihrer selbst willen bzw. des Freundes willen geschlossen wird. Das passt gut zum Peckschen Konzept von Pseudogemeinschaft und authentischer Gemeinschaft.

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3 Bedürfnisse

19. Januar 2011

Jetzt schon dreimal passiert. Auf Situationen wird mit GfK rumgekaut – und klick ein dritter bringt ein neues Bedürfnis ins Spiel:

Das ist schon faszinierend. Problem „nicht“ gelöst, keine ultimative Strategie gefunden. Und trotzdem. Durch die genaue Analyse der jeweils nicht befriedigten Bedürfnisse löst sich die dumpfe Blockadehaltung. Wenn eine ähnliche Situation neu auftaucht, gibt es einen neuen Betrachtungswinkel.