Sehr schöner Artikel bei perspective daily über das Bedürfnis nach Berührung, nach körperlicher Nähe.
Passt
9. November 2014Andrea Lohmann schreibt:
„Menschen, die in ihrer Differenzierung fortgeschritten sind, können mit anderen einig sein, ohne sich zu verlieren und anderer Meinung sein, ohne sich dabei isoliert oder getrennt zu fühlen. “
(David Schnarch)… Wie können wir als Einzelne/r und auch in Begegnung und der Beziehung mit anderen zu Freiheit und Eigenverantwortlichkeit kommen, wie die erforderlichen Fähigkeiten erwerben und schließlich in einem friedvollen Miteinander sein?
Ich meine, wir brauchen neue Bilder jenseits des Dogmas vom romantischen, harmonischen Miteinander, neue Werkzeuge und Wege, um uns in unserer Verschiedenheit zu sehen und akzeptieren und um mit auftauchenden Widersprüchen und Konflikten konstruktiv umgehen zu können.Für mich vermittelt die Gewaltfreie Kommunikation (GfK) eine neue Haltung und bietet zudem genau die Werkzeuge, die uns auch im Alltag und in emotionalen Situationen unterstützen können:
Selbstempathie, d.h. sich selber mit dem anzunehmen, was gerade ist, und Empathie für den Anderen sowie die Ebene der Bedürfnisse als Brücke, die beide Seiten verbindet.Das daraus vielleicht resultierende „Nein sagen können“ ist ein Mittel und ein Ausdruck des „Ja sagens“ zu mir, zu mir und meinen Bedürfnissen. Und das Ja hinter dem Nein des Anderen hören zu können, ist ebenso wichtig für ein gelingendes Miteinander- in Partnerschaften und auch mit unseren Kindern und Freunden und im Arbeitsalltag:
„Wenn beide Seiten die Bedürfnisse des jeweils anderen benennen können, findet Euch die Lösung.“
(Marshall Rosenberg)
Das stimmt für mich jedes Wort.
Hegel und Buddha?
24. Oktober 2011Hegel konnte zwar die asiatischen Denker nicht leiden, zumindest war er der Meinung sie betrieben keine Philosophie. Aber sein ganzheitliches Gewaber in der Phänomenologie des Geistes ist für mich mit fernöstlichen Ichauflösungen voll kompatibel:
Der Tod, wenn wir jene Unwirklichkeit so nennen wollen, ist das Furchtbarste, und das Tote festzuhalten das, was die größte Kraft erfordert. Die kraftlose Schönheit haßt den Verstand, weil er ihr dies zumutet, was sie nicht vermag. Aber nicht das Leben, das sich vor dem Tode scheut und von der Verwüstung rein bewahrt, sondern das ihn erträgt und in ihm sich erhält, ist das Leben des Geistes. Er gewinnt seine Wahrheit nur, indem er in der absoluten Zerrissenheit sich selbst findet. Diese Macht ist er nicht als das Positive, welches von dem Negativen wegsieht, wie wenn wir von etwas sagen, dies ist nichts oder falsch, und nun, damit fertig, davon weg zu irgend etwas anderem übergehen; sondern er ist diese Macht nur, indem er dem Negativen ins Angesicht schaut, bei ihm verweilt. Dieses Verweilen ist die Zauberkraft, die es in das Sein umkehrt.
Gefällt mir gut, dass es auch möglich ist durch Nachdenken, wie Hegel, zu der Erkenntnis zu kommen, dass ein Wust von wahren Aussagen nicht die Welt beschreibt, sondern eben den Teil der Welt, der sich durch diese Aussagen beschreiben lässt. Die Meditationserfahrenen erleben das vielleicht, die Naturwissenschaftler müssen es sich erdenken.