Die Evolution der Interpretation

22. März 2019

Im Feature „Das Rätsel unserer Intelligenz“ gibt es einen Bezug zum Binet-Simon-Test:

binet

Kinder sollen das Bild beschreiben:

  • 3-Jährige zählen auf, was sie auf dem Bild sehen: Da ist ein Mann, eine Frau, eine Bank, ein Baum.
  • 7- oder 8-Jährige beschreiben das Bild: Da sind ein Mann und eine Frau, die auf einer Bank sitzen.
  • 12-Jährige interpretieren das Bild: Da sind zwei unglückliche Menschen, denn der Mann ist krank.

Worauf es in der GfK ankommt, ist diesen Mechanismus zu verstehen. Es geht nicht darum, auf das Niveau des 3-Jährigen zurückzufallen. Es geht darum den eigenen Gedanken zu misstrauen (und das auch noch mit Selbstliebe) ganz im Sinne von Huang Po:

Die Törichten bezweifeln was sie sehen, nicht was sie denken;
die Weisen bezweifeln, was sie denken, nicht, was sie sehen.

 


Der Gott des Gemetzels

28. Januar 2012

Einen ganzen Spielfilm lang Wolfsgeheul von 2 Paaren. Am Ende gehen alle aufeinander los. Das volle Brett der Schubladen, Interpretionen und Pseudogefühle. Aber auch ehrliche Verzweiflung aus der was wachsen könnte. Vielleicht auch die Chaosstufe eines CB-Prozesses :-)


Dialog als Waffe

31. Oktober 2011

Der ganze Psychokram kommt im Mainstream an. Johnny English/Rowan Atkinson war ein paar Jahre nicht im Geschäft. Jetzt spielt er mit den neuen Geheimdienstwaffen. Seine Chefin klärt ihn auf: „Unsere Hauptwaffe ist jetzt der Dialog.

Droht den neuen Heilslehren das gleiche Los wie Punk und Grünen. Von der Kritik der Warengesellschaft zur Ware der Kritikgesellschaft. Oder spielen GfK/CB/Dialog in einer anderen Liga, weil sie darauf pfeiffen, dass das Sein das Bewusstsein bestimme und versuchen direkt am Bewusstsein zu drehen.


Das weiße Band & Chocolat

10. Oktober 2011

Am 3. Oktober gab es das Weiße Band, gestern Chocolat:

In beiden eine Welt aus Wolfssprache und Gewalt, gemauert aus festen Urteilen über richtig und falsch. Im ersten Film bleibt alles grau, steuert auf  Krieg und Auschwitz zu. Der zweite Film träumt von den Möglichkeiten der Empathie. Und er spart nicht aus, dass es auch schief gehen kann. Wer sich Empathie-GfK-CB-Dialog auf die Fahnen geschrieben hat, gehört vielleicht zu den Guten (wenn es so was wie die Guten überhaupt gibt), aber nicht automatisch zu den Erfolgreichen. Ein Scheitern ist möglich.

Ach ja, diese Differenziertheit sprach mich mehr an als mancher Zen-Holzhammer-Spruch.