GfK auf Habermasisch

15. März 2011

Über die höchste Stufe der Moralentwicklung nach Habermas heißt es:

Die Bedürfnisse aller Betroffenen eines möglichen Normenkonflikts werden nicht länger nach den in einer Kultur überkommenen Maßstäben übernommen und interpretiert, sondern sie werden im praktischen Diskurs allererst ermittelt und sodann als Ansprüche zueinander in Beziehung gesetzt.

Hochphilosophisch, läuft für mich aber genau auf GfK hinaus: wir wollen alle unsere Bedürfnisse befriedigen und müssen drüber reden. Die Praxis der Gewaltfreien Kommunikation fügt nur noch die Gefühle als Indikatoren hinzu und Empathie als Hörrohr für Gefühle.


2 Blasen

11. Februar 2011
  1. Ich bereite mich gerade auf zwei Philosophieklausuren nächste Woche vor, springe zwischen Aristoteles, Kant und Habermas hin und her. Dazu allerlei fernöstliche Halbweisheiten à la zenartblog.
  2. Ich habe mir von der Konserve ein Otto-Programm angeguckt. Wie Helge Schneider und Hänsel und Gretel verknüpft werden und die ganzen blöden Reime, die nur in einem gemeinsamen kulturellen Kontext funktionieren.

Dieses Kontrastprogramm (vielleicht ist der Kontrast auch gar nicht so groß – das Wahre soll schließlich das Ganze sein) erzeugte in mir ein plastisches Bild. Mir erschien Habermas seine Lebenswelt als Luftballon. Völlig normal und logisch, in diesem Ballon stabil leben zu können. Wahrscheinlich gibt es mehrere solcher Luftballons und sie werden sich auch überlappen, aber das ist nicht wichtig. Auf jeden Fall schien es mir in diesem Bild völlig klar, dass die buddhistischen Nichts-Anbeter durch meditative Praxis die mystische Erfahrung hinkriegen, relativ stabil außerhalb des Ballons zu leben. Und das, ohne ihn erst poststrukturalistisch zu dekonstruieren.


Aristoteles und Community Building

19. Januar 2011

Aristoteles referiert in seiner „Nikomachischen Ethik“ über die Freundschaft: „Denn die Freundschaft ist nichts anderes als die Entscheidung, miteinander zu leben.“ Bei ihm gibt es drei Gründe in Beziehung/Freundschaft zu treten: Zum einen gemeinsamer Nutzen bzw. gemeinsame Lust/Freude oder aber in vollendeter Form die „Charakterfreundschaft“, bei der die Freundschaft um ihrer selbst willen bzw. des Freundes willen geschlossen wird. Das passt gut zum Peckschen Konzept von Pseudogemeinschaft und authentischer Gemeinschaft.

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