Immer dasselbe

22. November 2014

Was ich schon kenne:

Jetzt also DragonDreaming.

Was mich freut, was meiner Weltsicht Koheränz verleiht: Am Anfang des Booklets über die Methode geht es ganz viel um Kommunikation.

Es gibt Zuhören:

Pinakarri is the Aboriginal word for Deeper Listening. We have mostly lost the skill of empathically listening to each other and have developed a way of mainly listening to a little voice in the head which keeps making win-lose judgments.

Die Stille wird gewertschätzt:

In silence we can listen to what is going on inside us and see whether this or that point is still important to us – or whether we have lost touch with the original dream, our
wishes and needs in order to be right or not to lose face.

Über die Art der Kommunikation heißt es:

Charismatic Communication is the attempt to say what really wants to be said from deep inside. It works similar to automatic writing. All we have to do is to turn off the little voice in our head. This often takes a lot more courage than wethink. Charismatic Communication is based on trust – the trust that we can share our feelings and dreams without being laughed at. Our everyday communication acts like a shield: We hide behind facts and judgments. And yet if we really open up we can give people a chance to truly see us and our projects. We are used to communicating our ideas in a way that is influenced by the little voice in our head wondering »What do I want to say? What is of importance to me?« Often we are unaware of our words transmitting a subtle win-lose game of admiration or contempt for other persons, or even dominance or repression. We are preoccupied with interpreting what others are saying, and what the »true meaning« of their words might be…
Für mich jedenfalls passt das alles zusammen. Dialog, CB & DragonDreaming. Drei ähnliche Methoden an unterschiedlichen Ecken entwickelt.

Dialog

15. Oktober 2013

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Mein Dialogsetting


Gesichter haben keine Pseudogefühle

16. Dezember 2011

Ich habe mit meinen Schülern so ein paar GfK-Grundlagen geübt. Ich habe die Bildchen von gewaltfreierleben.de verwendet und die dargestellten Gefühle raten lassen. Es war einfach. Und das faszinierendste war: Wirklich niemand machte Vorschläge wie: Der sieht betrogen, wertlos, ausgegrenzt, ignoriert, schuldig aus. Obwohl es mir sonst noch schwer fällt Einsteiger davon zu überzeugen, dass betrogen, wertlos, … keine Gefühle sind.


Kohärenz

14. Januar 2011

Dann habe ich noch auf den Bodenankern darüber gegrübelt, wie das mit meinem Kloß im Hals und der auf steigenden Wut in meinem Bauch ist, wenn da jemand in lockerer Runde Sprüche klopft, die nicht in mein antirassistisches/antisexistisches/antiimperialistisches/antinationalistisches/antitralala Weltbild passen. Und da meinte doch eine, ich darf schon Eins-sein wollen – mein schönes Lieblingsbedürfnis Koheränz.
Und tatsächlich, mit diesem Bedürfnis an der Seite, ließ es sich trefflich mit meiner rassistischen Verwandschaft über Sarrazin streiten. In mir war keine Wut mehr, nicht mehr der glaubenssatzgetriebene Missionarseifer „Ich muss diese armen Irren retten, weil ich es besser weiß!“ In freundlicher Kampfeslust konnte ich meine Schläge austeilen wie Terence Hill und Bud Spencer, da war nichts von der kalten Aggression, dem Pathos einer Uma Thurman.


Viva la smalltalk

27. Mai 2009

Ich rede neuerdings öfter übers Wetter. Das scheint wirklich eine angenehme Beschäftigung zu sein: Sich mit Leuten zu unterhalten, ohne ein hartes Sachziel klären zu wollen. Einfach nur Nähe und Verbindung genießen.

Zwei Bausteine brachten mich auf diese neue Beschäftigung:

Zum einen der Fakt, dass Verbindung/Zugehörigkeit/Akzeptiert werden so ein elementares Bedürfnis ist. Und wenn gerade keiner da ist, der mit mir über eine Fusion von Buddhismus und Kritischer Theorie schwafeln will – und ich aber trotzdem Verbindung brauche, ja, dann eben small talk übers Wetter.

Und zum anderen war es wirklich so ein langes Gespräch zwischen drei Frauen, die sich über 20 Minuten darüber austauschten, welchen Einfluss die Haarlänge auf die Wahrnehmung von Luftströmungen mit Hilfe des Kopfes hat.


Erfolgreicher Giraffenhuftritt

25. Mai 2009

Tief im ostdeutschen Outback. Da, wo in kleinen Dörfern nur Wahlplakate von der DVU hängen. Frühstück mit einer Mitsechzigerin, die ich schon seit vielen Jahren kenne.

Wenn sie in Fahrt gerät, schimpft sie ohne Punkt und Komma: Homos, Bundis, Wölfe, Sorben, Polen, Asylanten, der Nachbar, der Schwiegersohn, Junkies, Kinderschänder. Alle kriminell doof. Rübe ab. Armes Deutschland.

In einer Atempause starte ich einen Testballon: „Bist Du selber traurig über Deine Wut?“ Sie verneint, aber sie entspannt sich. Erzählt von der Zeit vor 50 Jahren, als sie noch fröhlich war und offen für die Welt.

Ich weiß gar nicht mehr, ob es genau so war. Ich war viel zu aufgeregt. So etwas zu wagen. Weder mit Sachargumenten gegen Schwulen- oder Ausländerhatz vorgehen, noch in betretenem Schweigen abwarten, bis der Anfall vorüber geht. Und es hat geklappt.