Gemeinschaft

26. August 2014

Damals in Afrika haben wir Tiere beobachtet. Da gab es eine Kooperation von völlig ungleichen Partnern. Giraffen mit langen Hälsen und Überblick. Kleinere Antilopen mit gutem Gehör und Affen mit Intelligenz. Dieses Dreigespann war ziemlich fit in der Verteidigung gegen Löwen.

So stelle ich mir Gemeinschaft vor. Völlig ungleiche Leute mit unterschiedlichsten Qualitäten erkennen sich in ihrer Unterschiedlichkeit an und schaffen es, gemeinsam zu agieren.


Frisch trainiert

4. Juli 2010

Nach einer Woche GFK-Freizeit – wieder so ein Zustand von Klarheit/Wachheit und nichtwertendem Beobachten:

Ich war 3 Minuten vor Abfahrt meines Zuges am Bahnsteig. Für einen kurzen Augenblick wurde ich hektisch und unruhig – ob ich wohl den Zug noch schaffe. Aber es war ganz leicht diese Aufregung verschwinden zu lassen, da war eine kurze Lücke zwischen Gefühl und spontaner Handlung. Sehr angenehm – diese Klarheit. Kein Problem, auf den nächsten Zug zu warten.

In Halle vor dem Bahnhof stand eine Schülerin mit Gipsbein. Und ich mit meiner Kraxe, dem dreckigen T-Shirt und löchrigen Hosen. Doch da gab es kein Kopfkino, keine Aufregung – wie ich mich jetzt wohl verhalten sollte – weggucken, nur zunicken, Grüßen, Stehenbleiben, und wenn Stehenbleiben – was sollte ich sagen. Es war ganz leicht. Klarheit. Ich konnte mich wie automatisch vor Sie hinstellen, Sie anlächeln und fragend auf Ihr Gipsbein gucken. Sie konnte Ihre Geschichte erzählen, ich sagte ich käme aus dem Urlaub und wir verabschiedeten uns. Dann konnte ich noch mit spöttischer Heiterkeit den Impuls beobachten, Sie beim Sprechen zu Berühren.

Mit Verwunderung und Heiterkeit betrachtete ich große Werbeplakate, auf denen Leute lachten. Aber ich konnte nicht mit Ihnen „in Kontakt“ kommen, weil sie künstlich lachten.


Werbung und GfK

2. März 2009

Frisch vom Seminar, mit allerlei Tierohren ausgerüstet, begegnete mir folgendes:

gfk & werbung

gfk & werbung

Ich sehe eine Firma, die versucht belegte Brötchen zu verkaufen. Sie versucht zu suggerieren, dass durch Kauf des Brötchens so Bedürfnisse wie Authentizität oder mit sich eins sein erfüllt werden.


Das zugeparkte Auto

6. Februar 2009

Ein Mann und eine Frau bearbeiten einen kleinen Klassiker. Großes, sperriges Auto, beladen mit kleinen Kindern nicht ganz perfekt in eine enge Parklücke bugsiert. Der Fahrer des Autos in der Nachbarlücke kommt herbei und schimpft.

  • Der Mann sucht nach einer Strategie: Was hätte ich denn tun sollen?
  • Die Frau sucht nach der Antwort auf die Frage: Warum war der Fahrer so wütend?